Unterstützte Kommunikation - UK
„Kommunikation ist ein menschliches Grundbedürfnis und eine wichtige Bedingung für das subjektive Erleben von Lebensqualität“ (Lehrplan für den Förderschwerpunkt geistige Entwicklung, 2003).
Viele unserer Schüler haben einen Unterstützungsbedarf im Bereich Kommunikation und Sprache, d.h. sie können sich nicht oder nur schwer verständlich verbal äußern. Zur Förderung dieser Kinder und Jugendlichen arbeitet die Franziskus- Schule nach dem vielfältigen Ansatz der „Unterstützten Kommunikation“ (UK).
Was bedeutet „Unterstützte Kommunikation“?
Unterstützte Kommunikation bietet den Kindern und Jugendlichen alternative Formen der Kommunikation an, wenn sie sich nicht lautsprachlich äußern können. Dies können Gebärden, Gegenstände, Bildsymbole, Schrift, einfache oder komplexe Talker (elektronische Sprachausgabegeräte) etc. sein. Durch das Erlernen alternativer Kommunikationsformen wird einerseits der Spracherwerb gefördert, andererseits eine alternative Art der Kommunikation gewährleistet, wenn die Person auch in Zukunft nicht zum Erwerb der Lautsprache in der Lage sein wird.
In der Unterstützten Kommunikation werden alle vom nichtsprechenden Menschen ausgehenden Signale und benutzten Kommunikationsformen gleichwertig berücksichtigt. So kann z.B. ein nichtsprechender Mensch einen Talker benutzen, aber auch über Gestik oder Bildkarten kommunizieren, je nachdem, welches Kommunikationsmittel ihm in der momentanen Situation unmittelbarer zur Verfügung steht.
Wie sieht UK in der Franziskus-Schule aus?
In der Franziskus- Schule arbeiten wir mit Gebärden nach „Schau doch meine Hände an“, ergänzend dazu benutzen wir GuK (Gebärdenunterstützte Kommunikation) oder DGS Gebärden (Deutsche Gebärden Sprache). Bildsymbolsammlungen, wie z.B. „Metacom“ und „Boardmarker“, unterstützen sowohl uns als auch unsere Schüler beim gegenseitigen Verstehen und Verstanden werden. Einige Schüler kommunizieren über Pecs (Picture exchange system), ein Kommunikationssystem, das über Bildkarten funktioniert, oder benutzen elektronische Kommunikationshilfen, wie Talker und Step-by-Step Geräte.
Warum ist „Unterstützte Kommunikation“ so wichtig?
Für die emotionale Entwicklung, die psychische und physische Gesundheit eines Menschen ist es von großer Bedeutung, sich ausdrücken zu können. UK eröffnet nichtsprechenden Menschen die Möglichkeit, ihre emotionalen und existentiellen Bedürfnisse mitzuteilen und trägt damit zu mehr Lebensqualität und Zufriedenheit bei. UK kann helfen Frustration, Aggressivität und Verhaltensproblematiken abzubauen. Nichtsprechenden Menschen wird durch UK mehr Selbstbestimmung, mehr Teilnahme am öffentlichen Leben und damit ein höheres Maß an Integration ermöglicht.
Denn:
„Auch wer nicht sprechen kann, hat viel zu sagen!“ (Dr. C. Leyendecker)